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Die St. Sebastian Schützenbruderschaft unserer ehemaligen Freiheit Hagen (heute Stadt Sundern) bezieht ihr offizielles Gründungsdatum auf die nach den großen Bränden von 1816 und 1844 verbliebene Schützenfahne, in der die Jahreszahl 1820 eingestickt ist. Die Bruderschaft ist mit Sicherheit erheblich älter, doch fehlen die entsprechenden Urkunden und schriftlichen Nachweise.
Die alte Fahne aus 1820, die in ihrer schlichten Ausführung die einfache und ärmliche Lebensweise unserer Vorfahren erahnen lässt, wurde im Jahre 1895 durch eine neue Fahne ersetzt. Seit 1992 hat die Bruderschaft eine neue Fahne, auf der die alte Kirche und der Schutzpatron der Bruderschaft, der Heilige Sebastian, abgebildet sind.
Heute besteht die Bruderschaft aus ca. 500 Mitgliedern einschließlich der im Jahre 1998 neu gegründeten Jungschützenabteilung, in der Mitglieder ab 16 Jahren aufgenommen werden. Die Jungschützen sind maßgeblich an der Organisation und Durchführung der sehr erfolgreichen Jugendfete ‚Power Party Pack‘ am ersten Wochenende des Jahres beteiligt. Auch bei allen weiteren Vereinsaktivitäten sind die Hagener Jungschützen kräftig engagiert. Die Hagener Bürger feiern ihr Schützenfest in jedem Jahr Anfang August als eine der letzten im Stadtgebiet und geben damit nochmals allen Schützenfestbegeisterten die Gelegenheit zu feiern. Hierzu wird das Dorf mit Fahnen und Fahnengirlanden festlich geschmückt, was dem Straßendorf mit der langen Hauptstraße ein ganz besonderes Ambiente verleiht.
In Hagen war es lange üblich, dass nur die Königin als einzige Frau an den Festzügen teilnehmen durfte. Erst Ende der 70er Jahre wurden die Vereinsstatuten dahingehend geändert, daß die Hofstaat-Frauen ihre Männer im Festzug begleiten. Seitdem verleihen die Frauen mit ihren festlichen Kleidern den Festzügen besonderen Glanz.
Zu unserem Schützenfest ist weiterhin noch anzumerken, daß der König schon seit vielen Jahren eine Schußprämie vom Verein bekommt. Weitere Kosten werden vom Hofstaat gemeinsam bezahlt. So ist es möglich, daß jeder Hagener Schützenbruder König werden kann, weshalb es beim Vogelschießen auch nie an Interessenten fehlt.
Traditionsgemäß haben es die Hagener bis heute beibehalten, den Frühschoppen am Montagmorgen des Schützenfestes als Wein-Frühschoppen zu feiern, was auch von den Besuchern aus den Nachbarorten gerne angenommen wird.


Wie in vielen anderen Orten auch wurde in Hagen zu Beginn des 19Jh. das Schützenfest in einem Zelt gefeiert. Das „Tuch zur Bedachung“ wurde in den Nachbarorten wie z.B. Stockum und Allendorf ausgeliehen. Im Jahre 1922 beschloss die Generalversammlung , einen Platz „in der Heimke“ zu erwerben und ein eigenes Zelt anzuschaffen.
Im Jahre 1934 erfolgte der entscheidende Schritt zum Hallenbau. Der Garten von Biggemanns wurde als Baugrund für den Hallenbau gekauft. Die Halle wurde bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1939 fertig gestellt, doch konnten aufgrund der geringen Einnahmen die Zinsen kaum aufgebracht werden. Aus diesem Grund übernahm im Jahre 1941 die Gemeinde die Halle. Der Schützenverein durfte die Halle weiterhin unentgeltlich nutzen. Im Jahre 1948 nach dem Krieg nahm die Schützenbruderschaft ihre Arbeiten wieder auf. Der Verein erhielt damals auch neue Statuten.
Im Jahre 1962 entschloss sich die Generalversammlung, im kommenden Sommer eine neue Halle zu bauen. Aus diesem Grunde wurde das Schützenfest ausnahmsweise in den Mai vorverlegt. Es wurde vereinbart „das sich jedes Mitglied verpflichtet, 2 Tage an der Halle zu arbeiten“ und weiterhin „wer nicht arbeitet, soll pro Tag 30 Mark bezahlen“. Schon im darauffolgendem Jahr konnte das Schützenfest in der neuen Halle gefeiert werden. Die alte Halle wurde vollständig demontiert und für 5.000,-DM nach Lichtringhausen (heute Stadt Attendorn) an die dortige Schützengesellschaft verkauft. Dort steht sie heute noch und leistet treue Dienste.
Nach der Eingemeindung der Freiheit Hagen in die Stadt Sundern im Jahre 1975 ging die Schützenhalle in den Besitz der Stadt Sundern über. Vor einigen Jahren wurde die Halle den Hagener Schützen zurückgegeben. Seitdem sind die Schützenbrüder für Instandhaltung und Renovierungsarbeiten rund um ihre Halle selbst verantwortlich, was mit vereinten Kräften gut gelingt.

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